Schänksplatz Griefstedt

Gemeinde Griefstedt

Gemeinde Griefstedt

Griefstedt wurde 786 im Güterverzeichnis der Abtei Hersfeld erstmals urkundlich erwähnt. Die Gemeinde Griefstedt, zwischen Riethgen und Büchel gelegen, unterstand dem Grafen von "Drei Gleichen" zwischen Gotha und Arnstadt. Das Kloster Hersfeld bat den Grafen

, in Griefstedt eine Kapelle bauen zu dürfen und den Priester, der diese Kapelle betreuen sollte, ein Stück Land zu leihen, mit dem er seinen Unterhalt bestreiten konnte.
Der Graf von "Drei Gleichen" war Besitzer sämtlicher Ländereien und somit Schutzherr des Dorfes. 1881 wurde die Eisenbahnstrecke Sangerhausen-Sömmerda ausgebaut und zur gleichen Zeit der Bahnhof in Griefstedt errichtet. Schön anzusehen sind bei einer Ortsdurchfahrt vor allen Dingen der "Schenksplatz" und die Kirche mit dem Kriegerdenkmal. Griefstedt feiert jedes Jahr nach der Spielsaison ein Sportfest.

Schänksplatz Griefstedt

Historisches

Im Jahre 1233 schenkte Landgraf Konrad von Thüringen dem deutschen Orden zu Marburg unter anderen angrenzenden Gütern auch sein Allodium in "Griefstete". Da dieses Besitztum durch anderweitige Zuwendungen und Ankäufe rasch anwuchs, wurde zur besseren Beaufsichtigung derselben in Jahr 1283 auf dem zur Ballei Hessen geschlagenen Ordenshofe ein eigener Comthur eingesetzt und Gottfried de Konre (1283-1302) war der erste in der Reihe der 42 Haus-Comthure, welche die Kommende Griefstedt bis zur Aufhebung des Ordens durch die Rheinbundsakte im Jahre 1809 verwalteten. Bereits durch Plünderungen im Bauernkrieg 1525 und im Schmalkaldischen Krieg 1547 arg mitgenommen, war die Kommende im 30jährigen Krieg in den traurigsten Zustand geraten und kam gegen Ende des 17. Jahrhunderts wiederholt in landesherrliche Sequestration. Die Güter waren bereits seit 1645 verpachtet und blieben es auch nach der Besitzergreifung durch Sachsen 1811 und durch Preussen 1816.

Der Ordenshof war vielleicht deshalb vom Dorfe abgebaut worden, um öfteren Überschwemmungen zu entgehen, gegen die man die Felder durch kostspielige Dammbauten zu sichern versuchte, deren bereits 1288 Erwähung geschieht.

Die Herrenkapelle wird 1472 erwähnt. Zwischen 1486 und 1490 fanden bedeutende Reparaturen an den Wohnhäusern des Comthurs und an der Kirche statt. Am 18.06.1525 raubten die Kindelbrücker die Kommende gründlich aus; was die Stürmer nicht forttragen konnten, wurde zertrümmert. In der Kirche wurden die Heiligen zerschlagen, die Fensterscheiben zerworfen, Altar, Messbuch und Psalter zerrissen, die Fetzen in den Wind zerstreut. Die heiligen Gefäße und Paramente wurden fortgeschleppt, die Glocken zerschlagen und die Stücke mitgenommen. In den Jahren 1553 bis 1556 ließ der Comthur Philipp von Bicken die Comthurwohnung fast ganz neu aufbauen und sein Wappen daran anbringen.

Die Kirche hatte 7 hohe Fenster und auf dem Turm, der mit einem Seiger versehen war, hingen zwei Glocken. Der Altar war mit zwei Gemälden geschmückt; das untere stellte das heilige Abendmahl vor, das obere die Erschaffung der ersten Menschen.

Die im 30jährigen Krieg verwüstete Kommende war 1643 von Menschen ganz verlassen. Nach dem Friedensschluss brachte der Comthur Philipp Leopold v. Neuhoff (1645-1670) die zerrütteten Verhältnisse in Ordnung. In baulicher Beziehung richtete er seine Tätigkeit zunächst auf die Wiederemporbringung der Wirtschaft. Um die durchbrochenen Dämme herzustellen, ließ er einen Dammmeister aus Erfurt kommen.